17. Januar, 20 Uhr, Deutsche Kulturzentrum Temeswar – Lesung aus Georg Büchners „Lenz”
Studenten aller Jahrgänge der deutschen Schauspielabteilung an der Musikhochschule der Westuniversität ließen Georg Büchners (1813-1837) „Lenz” in einer szenischen Lesung „sprechen”.
Der demokratische Revolutionär Georg Büchner, der in Zürich im Alter von nur 23 Jahren als Exilierter starb, interessierte sich für Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte, Philosophie und nicht zuletzt für Literatur. Als Schriftsteller hat er für die deutsche Literaturgeschichte bedeutende Werke geschaffen – Theaterstücke wie „Dantons Tod“, „Leonce und Lena”, „Woyzeck” oder die Erzählung „Lenz“.
In „Lenz” erzählt Büchner das Leben des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792), dessen psychischer Zusammenbruch ihn dem Wahnsinn nahe brachte. Der Text, der im fortgeschrittenen Entwurfsstadium blieb, enthüllt nicht nur Lenz´s inneres Leben, sondern auch Büchners literarisches Credo.
Die szenische Lesung entstand in einem mehrtätigen Seminar unter Anleitung des deutschen Schauspieldozenten Jan Oberndorff. Der ausgebildete Schauspieler unterrichtet an der Schule für Schauspiel Hamburg, der Musikhochschule in Weimar und der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf” in Potsdam-Babelsberg. Als Regisseur war Jan Oberndorff bereits an Theatern in Heidelberg, Tübingen und nicht zuletzt Berlin tätig, wo er auch das Berliner Männerensemble koordiniert.
Der Workshop mit Jan Oberndorff gehört zur fakultativen Seminarserie, die von Simon Schlingplässer – Lektor der Robert Bosch Stiftung und ausgebildeter Sprecherzieher – mit der Unterstützung des Goethe-Institut Bukarest unter dem Titel „Lesen“, zur intensiven sprachlichen Vorbereitung der zukünftigen deutschsprachigen Schauspieler organisiert wird.